„Knerten traut sich“ – eine norwegische Geschichte von Freundschaft und Liebe

Seit heute sind der sprechende Ast Knerten und sein Freund Lillebror wieder im deutschen Kino! Im zweiten Film-Abenteuer der beiden, das wie „Mein Freund Knerten“ auf der erfolgreichen Kinderbuchreihe der Norwegerin Anne-Catharina Vestly basiert, geht es richtig turbulent zu.

Knerten, ein sprechender Ast mit Mut und Humor – und einer charmanten Portion Frechheit, ist quasi das norwegische Pendant zu Astrid Lindgrens „Karlsson vom Dach“. Insgesamt neun „Knerten-Bücher“ hat Anne-Catharina Vestly zwischen 1962 und 2002 geschrieben. Sieben davon hat ihr Ehemann Johan liebevoll illustriert. Bevor die am 15. Februar 1920 im norwegischen Rena als Anne-Catharina Schulerud geborene Autorin anfing Kinderbücher zu schreiben, zog sie Ende der 1930er Jahre nach Oslo, wo sie von 1945-1950 Schauspielerin am Studioteatret war und außerdem eine feste Größe beim Radio wurde.

Norwegische Kinderwelten

Aus der Feder von Anne-Cath, wie sie oft genannt wurde, stammt auch eine der erfolgreichsten norwegischen Kinderbuchserien überhaupt: „Mormor og de åtte ungene“ (Großmutter und die acht Kinder). Doppelt gut daran: 1977 und 1979 spielte Vestly in zwei Verfilmungen ihrer Buchreihe selbst die Großmutter. Inspiration für all ihre wundervollen Kindergeschichten, an denen übrigens auch Erwachsene Freude haben, lieferten ihr sicherlich auch ihre beiden Söhne Jo und Håkon. Insgesamt hat die immer noch beliebte und vielgelesene Norwegerin (deren Bücher sogar ins Englische übersetzt wurden) über 50 Bücher geschrieben – darunter auch zwei Autobiografien. Und zu recht zahlreiche Preise dafür eingeheimst. Die letzten Jahre ihres Lebens litt die Künsterlin ausgerechnet an Alzheimer. Sie starb am 15. Dezember 2008 in Mjøndalen. Dank Maren, Martin, Marte, Mads, Mona, Milly, Mina und Morten, Lillebror und Knerte und wie all ihre großen kleinen Helden heißen, wird Anne-Cath Vestly aber noch lange nicht vergessen sein.

Aufregende Zeiten für Knerten und Lillebror

„Knerten gifter seg“ heißt das norwegische Original von „Knerten traut sich„. In diesem neuen Film ist bei Knerten und Lillebror ganz schön was los. Sogar ein Hauch von „Emil und die Detektive“ liegt in der Luft. Zwei besondere Ereignisse sind es, die erst bei Knerten und dann bei Lillebror für Wirbel sorgen – und das betrifft dann natürlich auch den jeweils anderen! Während Birkenästchen Karoline Knerten Schmetterlinge im Bauch beschert, liegt Lillebror der mysteriöse Fahrradunfall seiner Mutter ganz schön im Magen. Dass sie von einem Auto angefahren wurde, war kein Zu- oder Unfall! Davon ist Lillebror überzeugt. Der Polizei hingegen scheint der ganze Vorfall ziemlich egal zu sein und so bleibt Lillebror ja gar nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln. Wie gut, dass seine Freundin Vesla, sein Kumpel Knerten und dessen Herzblatt Karoline ihn mit Rat und Tat unterstützen…

Der zauberhafte 60er Jahre Look, gelungene Computeranimationen und die tollen Schauspieler – allen voran Adrian Grønnevik Smith als Lillebror, Pernille Sørensen als Mutter, Jan Gunnar Røise als Vater und Amalie Blankholm Heggemsnes als Vesla – sorgen für beste Unterhaltung voll Spannung, Komik und Gefühl. Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) verlieh „Knerten traut sich“ übrigens das „Prädikat besonders wertvoll“. Also, nichts wie ab ins Kino zu Abenteuern in Norwegen…

Text: Anja Otten-Reichel | Fotos: © www.dagbladet.no, © Tor Guliksrud, © Polyband Medien GmbH/www.knerten.de

Eine Antwort auf „Knerten traut sich“ – eine norwegische Geschichte von Freundschaft und Liebe

  1. Marina sagt:

    Die Zweige sehen ja süß aus…

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