JACKPOT – Vier Nieten landen einen Treffer

Rabenschwarz, ziemlich schräg, richtig böse und dabei zum Brüllen komisch präsentiert sich Magnus Martens‘ Thriller-Komödie „Jackpot“ (Originaltitel „Arme Riddere“), nach einer Vorlage von Kultautor Jo Nesbø.

Oscar (Kyrre Hellum) ist ein guter Kerl. Ein unauffälliger Zeitgenosse, der sein Bestes tut; bescheiden, ruhig und verständnisvoll. Viel zu verständnisvoll, vor allem mit seinen drei beruflichen Schützlingen Thor (Mads Ousdal), Billy (Arthur Berning) und Tresko (Andreas Cappelen), allesamt Ex-Knackis, die mit der Fließbandarbeit in der Plastikweihnachtsbaumfabrik irgendwie so gar nicht ausgelastet sind. Dass also ausgerechnet Oscar so kurz vor Weihnachten all das passiert, was nun mal passiert, ist wirklich nicht fair. Oder am Ende doch?!

So wie der arme Oscar zunächst nicht weiß, wie ihm geschieht (beziehungsweise geschehen ist), landet auch der Zuschauer direkt mitten drin in dieser irren Geschichte – die mit der Fußballtoto-Tippgemeinschaft und Trine (Lena Kristin Ellingsen) wirklich ganz harmlos angefangen hat. Auch, wenn Kommissar Solør (Henrik Mestad) das natürlich schon aus Berufsgründen gar nicht glauben kann, darf und will. Der Film ist eine Mischung aus Tarantino und Sledge Hammer, und zwar auf norwegische Art! Das ist zugegebenermaßen an etlichen Stellen nichts für Feinfühlige, dank toller Schauspieler in einer absurd logischen Geschichte mit gelungener Kameraführung, witzigen Dialogen und einer gehörigen Portion Situationskomik insgesamt aber einfach gute Unterhaltung. An deren Ende man übrigens weiße Plastikweihnachtsbäume wahrscheinlich nie wieder mit den selben Augen sieht…

JACKPOT – Vier Nieten landen einen Treffer (86 Minuten, FSK 16) ist am 14.11.2013 in den deutschen Kinos gestartet.

Offizieller Kino-Trailer

Text: Anja Otten-Reichel | Foto: © NFP*

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