Rückblick: 13./14. Februar 2011

Aufbruchstimmung

Heute Abend fahr ich also bis Travemünde, werde gegen 23 h auf der Fähre einchecken. Die fährt dann um 3 h Montag früh ab und am Dienstag (!) Morgen bin ich gegen 7 h in Helsinki. Dort kann ich mir den Tag vertreiben und werde gegen 17 h auf den Autoreisezug fahren, der mich über Nacht bis Rovaniemi bringt. Alles mit Schlafkabine, Dusche und so. Mittwochmorgen fahr ich dann die restlichen 350 km von Rovaniemi bis Inari, treffe dort Anne und Timo, werde mein 1-Zimmer-Ferienappartement beziehen und tief durchatmen. Endlich Schnee und Minusgrade. Ich freu mich auf das kalte Klima. Und: Es ist nicht immer dunkel in Lappland. Ganz im Gegenteil. Durch den Schnee ist es dort nachts viel, viel heller als hier. Ich kann also auch nachts durch die Wälder stromern und Bäume ausreißen – hi, hi.

On Waves

Tja, so ist die Technik! Da weckt mich mitten in der Nacht von Sonntag auf Montag eine SMS von Vodafone, erinnert mich an das Vodafone Reiseversprechen und eröffnet mir die ungeheure Möglichkeit, ein ReiseDataPaket zu erwerben. Davon total genervt stelle ich dann erst im Anschluss fest, dass die SMS mit den Worten beginnt: „Herzlich Willkommen in Island.“

Bin ich auf der falschen Fähre?! Ich will doch nach Helsinki und eigentlich bin ich auch ganz sicher, dass über dem Eincheck-Häuschen in grün Helsinki stand. Das Mädel an der Kasse hätte mich mit meinem e-Ticket doch sicher darauf aufmerksam gemacht, wenn ich am falschen Schalter wäre? Lieber lass ich mich von all dem nicht aus der Ruhe bringen und schlafe weiter. Laut Uhr sind wir schon 1 1/2 Stunden unterwegs. Von der Abfahrt hatte ich nichts mitbekommen. Gut so, alles ist ruhig.

Nicht wirklich munter drück ich mir Montag früh ein Brötchen rein und den Rest lauwarmen Kaffees und leg mich dann lieber wieder hin. Denn jetzt weiß ich, warum das Seenetz hier „on-waves“ heißt. Voller Ausschlag auf dem Handy, SMS-Versand für 17 Cent und und und und. Aber eben auch Waves. Je weiter ich mich aufrichte und der Körpermittelpunkt sich nach oben verschiebt, um so schwindeliger wird es mir. Besser wieder in die Horizontale. Draußen verpasse ich bestimmt eh nichts.

Gegen Mittag schaffe ich es in Etappen, mich anzuziehen und mal aufs Außendeck zu gehen. Die frische Luft tut gut, das Schaukeln weniger. Zurück in meiner Kabine versuche ich, das so angepriesene Datenpaket von 5 MB für 24 Stunden zu buchen. Und was kommt? „Lieber Vodafone-Kunde, in diesem Mobilfunknetzt können Sie kein Datenpaket buchen“. Warum haben die mich dann mitten in der Nacht geweckt?! Was mach in nun mit meinem Laptop ohne Zugang zum Rest der virtuellen Welt? Ist das schon der Anfang der finnischen Einsamkeit? Wenigstens Handy und Internet gibt es im Nokia-Land ja nun eigentlich überall. Selbst in den Hütten ohne Strom und Wasser. Ein Finne ohne Handy-Empfang ist undenkbar!

Nun ist auch noch das Handy-Netz weg. Nichts mehr mit „on-waves“, alles tot. Wenigstens kann jetzt mein Handy auch nicht mehr wegen nerviger SMS brummen. Tippe ich eben meine Mails und stelle sie bis morgen in den Postausgang. Morgen früh in Helsinki werde ich als erstes bei ELISA ein Datenpaket für eine Woche buchen, während ich mir ein Café zum Frühstücken suche. Jetzt leg ich mich besser wieder um, um möglichst wenig von der Schaukelei mitzubekommen.

„Ahoi!“

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